Herzlich Willkommen!

Hallo und Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Blog auf dem ich ein bisschen über mein Jahr in Francistown, Botswana berichten werde. Näheres steht in den einzelnen Beiträgen. Viel Spass!

Sonntag, 6. Februar 2011

Tage 111-140

Arbeit, Regen, Arbeit

Hallo!
Und wieder ist fast ein Monat rum, wenn das so weiter geht, dass die Zeit immer schneller vergeht, wird der letzte Monat nur noch gefühlte fünf Minuten dauern...
Seit der letzten Meldung habe ich nun wieder angefangen hier im Projekt zu arbeiten.
Momentan macht es viel Spaß, es hat sich ein wenig verändert. In die Schule gehe ich momentan nicht mehr, da ich dort lieber im Sport- als Computerunterricht helfen möchte. Dies dauert allerdings seine Zeit und so bin ich geduldig – wie in der Zeit als ich auf die Einteilung für den Computerunterricht gewartet habe – und übernehme Aufgaben im Center. So habe ich die Aufgabe bekommen, Bestandslisten von bestimmten Gegenständen im Center in Excel-Tabellen zu übertragen. Als Beispiel: Waschpulver. Waschpulver wird gespendet, eingekauft und and die Wäscherei sowie die Hostels ausgegeben. All dies wird schriftlich dokumentiert, zu meinem Leidwesen in verschiedenen Büchern. So gibt es ein Donation Book, in dem alle Spenden an das Center aufgeführt sind, ein Buch in dem alle Einkaufbelege gesammelt werden, sowie Bücher in denen genau protokolliert wird, wann, wie viel an wen ausgegeben wird.
Aus diesen Büchern habe ich also an einigen Vormittagen alle Einträge zu Waschpulver seit 2008 rausgesucht und in eine Tabelle zusammengetragen. Dies dient der besseren Übersicht.
An den Nachmittagen helfe ich nun vermehrt bei den Hausaufgaben, was eine interessante Aufgabe ist, da ich zum Beispiel kein Fach „Agriculture“ hatte.
Die meisten erledigen ihre Hausaufgaben in „Braille“, der „Blindenschrift“ und oft bestehen diese darin, englische Texte in Braille aufzuschreiben. Hier lese ich dann den Text vor und überprüfe, indem ich die Kinder das Geschriebene buchstabieren lasse, ihre Arbeit auf Richtigkeit.
Freitag des letzten Wochenendes habe ich den „Freitag-Film“ eingeführt. Die Idee kam mir dazu, als ich gerade mit einem Jungen seine Hausaufgaben beendet hatte. In dem Moment kam ein anderer Junge und hatte mehrere DVDs dabei, einige voll mit Musik und auf zwei waren auch Filme. Er fragte ob wir den nicht jetzt gucken könnten. Da war ich mir allerdings nicht sicher und meinte, da erst mit Mr.Ngoma drüber sprechen zu müssen. Gleichzeitig ist mir eingefallen, dass das Lephoi Centre auch einen Beamer besitzt und so habe ich meinen Chef darauf angesprochen. Dem gefiel die Idee und so schauten Wir an besagtem Freitag im Konferenzraum mit fast allen Kindern zusammen einen Film auf Setswana. Von der Sprache habe ich nicht allzu viel verstanden, aber durch die Bilder wurde der Großteil des Zusammenhangs klar.
Es war eine gute Idee, die Kids haben viel gelacht und sich gefreut. Denen, die gar nichts sehen können, haben die anderen Kids zwischendurch immer erzählt, was gerade passiert.
Im Laufe nächsten Woche wurde ich dann immer wieder gefragt, ob Wir nicht schon „heute“ einen Film gucken können. Das habe ich aber abgelehnt, da ich die Idee gut finde, den Film am Freitag als längerfristige Institution einzuführen und wenn Wir dann innerhalb von einer Woche alle Filme gucken, die die Kids haben, wird das nichts.
Vorgestern haben Wir dann die Fortsetzung des Films geschaut und die Kids waren wieder happy.
Neben meiner Arbeit im Projekt plane ich zusammen mit ein paar anderen Freiwilligen nun einen Film über weltwärts in Botswana. Hier sollen Projekte, GIZ und Freiwillige vorgestellt sowie das Programm reflektiert werden. Momentan sind Wir dabei, das Script zu verfassen und werden wohl Ende Februar die Aufnahmen machen. Ob der Film dann schon vor meinen Osterferien (am 17.03. fliege ich ja nach Kenia) oder erst danach fertig wird, kann ich nicht einschätzen, denke aber momentan, dass es eher später wird.
Ansonsten ist das Wetter hier recht merkwürdig. Seit einer Woche ist wieder bis auf einen Tag fast nur die Sonne zu sehen gewesen, verbunden mit heißen Temperaturen. Den Januar über hat es jedoch ziemlich heftige Regenfälle gegeben. An einem Tag bin ich in die Stadt zum Einkaufen gefahren und als ich den Laden betrat, war der Himmel schon recht dunkel. Während des Einkaufs ging es dann los; der Regen prasselte so stark, dass man ihn sogar im Supermarkt aufs Dach fallen hörte. Als ich fertig war, wartete ich noch eine Viertelstunde unter einem Vordach bis der Regen etwas nachließ um dann zum Taxistand zu gehen. Der Weg dorthin war allerdings nicht ganz so einfach wie sonst, da auf der Straße, die man überqueren muss das Wasser an den Seiten auf einer Breite von gut 2 Metern mehr als knöcheltief stand. Da ich Turnschuhe und keine Flip-Flops trug, wollte ich nicht unbedingt da durch watscheln, sodass ich einen kleinen Umweg nahm. Insgesamt war es total faszinierend, wie eine halbe Stunde (zugegebenermaßen außerordentlich starker) Regen so etwas ausrichten kann; die Straße verwandelten sich in Flüsse und alles hörte einfach auf. Kaum noch Menschen waren auf der Straße zu sehen und an einer Kreuzung, an der eine abgehende Straße etwas bergab geht, fuhren die Autos merkwürdige Linien, um nicht in die tieferen Wasserstellen zu gelangen, in denen an manchen Stellen das Wasser wie ein rauschender Fluss um die Ecke die Straße hinunter Fluss. Verrückter Regen; so kurz und stark habe ich es glaube ich bisher noch nicht erlebt.
Aber seit Ende Januar gab es keine starken Regenfälle mehr, nur ab und zu ein bisschen. Dennoch ist der Fluss schon fast wieder ausgetrocknet.
Ich werde jetzt noch ein wenig Südafrikanischen Live-Fußball gucken, mir dazu ein schönes Steak braten und ansonsten den restlichen Tag genießen.
Ich hoffe, es geht euch allen gut und Ihr genießt den Winter!
Liebe Grüße,
Clemens


Die beiden Fotos habe ich am ersten Filmabend gemacht.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Dies & Das

Eindrücke vergehen leider meistens fast genau so schnell wie sie kommen – zumindest im Detail. Deswegen habe ich versucht, bzw. versuche ich in der einen oder anderen Situation das einzufangen, was mich gerade fesselt. Im folgenden ein paar Fotos, von Regen und Halbdunkel und einigem anderen Kram.
Mal schauen, was sich da so in der Zeit ansammelt.
Hier der Link zum Album:
http://picasaweb.google.com/c.loemke/DiesDas#

liebe Grüße,
Clemens