Herzlich Willkommen!

Hallo und Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Blog auf dem ich ein bisschen über mein Jahr in Francistown, Botswana berichten werde. Näheres steht in den einzelnen Beiträgen. Viel Spass!

Sonntag, 17. April 2011

Tage 197-210

Seminar und Film

Nachdem ich aus Kenia wieder zurück in Francistown war, ging es direkt wieder mit Arbeit los. Die Schule öffnete zwar erst am Mittwoch, doch die Kids kamen bereits ab Montag wieder ins Center.
Am Freitag-Mittag saß ich allerdings schon wieder auf gepackten Koffern, da Conny Lara und mich in ihrem Auto nach Gaborone mitnahm. Dort fand am folgenden Montag und Dienstag im Gästehaus ein zweites Zwischenseminar statt.
Am Freitag abend fuhr ich von Gaborone aus direkt weiter nach Ramotswa, das etwa eine Stunde südlich von Gaborone liegt. Dort wohnt Piet, ein Freiwilliger einer anderen Organisation. Am Samstag machte ich ich mich auf den Weg nach Gabane, um mich mit Nina, Franka und Bea zu treffen. Von dort aus fuhren Wir am Sonntag weiter zum Gästehaus und am Montag hatten Wir das Seminar.
Dabei ging es um interkulturelle Konfliktstile, Kommunikation, Motivation und Projektmanagement. Es waren zwei interessante Tage mit einigen neuen Erkenntnissen. Am Mittwoch traf sich das Film-Team und wir fuhren zum SOS-Kinderdorf in Tlokweng, Gaborone, um dort ein paar Aufnahmen zu machen. Gleiches taten Wir am Donnerstag in Ninas Projekt in Gabane. Am Freitagmorgen machten Wir ein Interview mit Frank Hartkopf vom Hoff, dem Landesdirektor der GIZ in Botswana.
Nachdem Joschka beim zweiten Zwischenseminar der ersten Einreisegruppe schon Martina und Jes, sowie weitere Freiwillige interviewt hat, fehlen nur noch Aufnahmen bei einem Projekt und mit diesem Teil unseres Filmprojektes sind Wir fertig.
Momentan ist leider noch unklar, wo Wir den Film schneiden können, aber ich bin positiv gestimmt, dass sich das in den nächsten Tagen entscheiden wird.
Am Freitagmittag bin ich dann zurück nach Francistown gefahren und habe mich am Abend noch mit Daniel, einem Freiwilligen aus den USA auf ein Bierchen in der Stadt getroffen.
Voraussichtlich werde ich am nächsten Wochenende wieder zu einem kleinen Urlaub aufbrechen, dazu dann im nächsten Blogeintrag mehr.
Liebe Grüße nach Deutschland aus dem abends mittlerweile etwas kühleren Botswana,
Clemens

Tage 178-196

Schaukelstühle und Seesterne

Am Mittwoch, den 16.03.2011 hatte ich dann auch erst mal genug gearbeitet. Mittags ging es mit gepacktem Rucksack zum Bus Rank und von da per Bus nach Gaborone. Am nächsten Morgen schaute ich noch kurz im Büro vorbei um mein Chibuku T-Shirt abzuholen. Chibuku ist übrigens eine Art Bier, die hier in Botswana gebraut wird. Es wird in Tetra-Paks verkauft und ist relativ stückig und dickflüssig. Ein Liter kostet etwa 60 Cent.
Vom Büro aus fuhr ich dann per Taxi zum Flughafen, wo mich ein lang ersehnter Flug erwartete; KQ714 von Gaborone nach Nairobi.
Scheinbar ist es so als könnte ich im Flugzeug nicht sauber bleiben. Wer nicht mehr weiß was gemeint ist, lese sich den Abschnitt des ersten Blogeintrags nochmal durch, in dem es um den Flug von Frankfurt nach Johannesburg geht. Dieses mal war es kein Bier sondern jede Menge Reis mit Sauce, der sich unerklärlicherweise aus dem Alubehältnis über meine Hose verstreute. Aber halb so wild, der bierdurchtränkten Hose waren ja auch 6 bisher sehr schöne Monate gefolgt, also eher ein gutes Zeichen.
Nach vierstündigem Flug und einstündiger Zeitverschiebung landete ich um 17h in Kenia. Als ich aus dem Flugzeug stieg, kam direkt der erste Schock; es war (vielleicht durch Nieselregen verstärkt) gefühlt mindestens 30° kälter als in Botswana.
Fiona holte mich vom Flughafen ab und Wir fuhren per Taxi in die Stadt, von wo Wir um 22h per Bus weiter nach Mombasa fuhren.
Diese Episode würde ich ganz gerne aus meinem Kopf streichen, aber ich glaube das geht nicht. Als ich in den Bus stieg, war das erste was ich dachte „wow“, denn statt der in Botswana üblichen Bestuhlung mit 2 Sitzen links und 3 Sitzen rechts hatte der Bus auf beiden Seiten 2 Sitze, also mehr Platz und dadurch ein großes Plus an Komfort. Die Sitze waren auch sehr gemütlich.
Als sich der Bus dann in Bewegung setzte, merkte ich, dass die Lehne nicht sehr steif war und ich so anfing vor und zurück zu schaukeln. Dies setzte sich während der gesamten folgenden 8-stündigen Fahrt fort und fühlte sich zeitweilig so an, als würde ich in einem Schaukelstuhl auf einem Rallye-Auto sitzen.
Mit leichtem Schleudertrauma kam ich (die anderen Stühle wackelten nicht so sehr) morgens um 6 dann in Mombasa an. Und diese Stadt bot mir nach Nairobi innerhalb von 12 Stunden zum zweiten Mal das Gefühl, völlig überrannt zu werden. Menschen, Autos, Busse, Motorräder, hohe Häuser, mehrspurige Straßen, Lärm, Gestank, Müll, Musik und unendlich viele Eindrücke mehr boten mir einen so krassen Unterschied zum beschaulichen Botswana, den ich nicht ganz erwartet hatte. Dennoch gefiel mir Mombasa sofort, vielleicht auch, weil es deutlich wärmer war als in Nairobi. Vom Bus aus machten Wir (Fiona und ich wurden von Ann-Kathrin, Fionas Mitbewohnerin und ihrem Freund Joseph begleitet) uns auf den Weg zu einem Hostel, was die beiden Mädels im Internet gefunden hatten. Als Wir vor Ort waren, konnten Wir das Hostel allerdings nicht finden. In der Gegend gab es aber noch ein anderes Hotel, welches zwar etwas teurer war, aber immerhin ein Platz zum schlafen.
Da Wir im Bus alle nicht besonders viel geschlafen hatten, legten Wir uns erstmal hin und brachen dann mittags auf zum Strand. Und schon hatte sich der Urlaub gelohnt. Weißer Sand, Palmen und blaues Wasser, ein Strand wie im Werbeprospekt, wenn auch mit etwas Müll.
Am nächsten Tag suchten Wir uns ein Hotel etwas zentraler in Mombasa und blieben dort für zwei Nächte (Joseph und Ann-Kathrin brachen nach der ersten wieder Richtung Nairobi auf, da sie wieder arbeiten mussten). Währenddessen besuchten Wir ein Internet-Café und suchten nochmal nach dem Hostel, wo Wir ursprünglich hin wollten. Auf einer anderen Internetseite fanden Wir eine andere Adresse und so fuhren Fiona und ich in das Städtchen Mtwapa, etwa 10 km nördlich von Mombasa und nach recht langem hin- und hergefahre fanden Wir das Hostel, das sich „The Beach Africa“ nennt und direkt am Stand liegt. Es ist echt paradiesisch, ich kann allen Kenia bzw. Mombasa-Urlaubern nur empfehlen, da hin zu fahren. Es hat für uns beide umgerechnet etwa 8,40€ pro Nacht gekostet, Frühstück inclusive. Dort blieben Wir drei Nächte und machten unter anderem einen Schnorcheltrip. Dabei sah ich neben vielen bunten Fischen und einem Kugelfisch auch einen Seestern mit etwa 30cm Durchmesser.
Nach sechs Übernachtungen in und um Mombasa ging es dann per Bus zurück nach Nairobi. Wir hatten ursprünglich vorgehabt, mit dem Zug zu fahren, aber das Ticket dafür war drei mal so teuer wie der Bus und die Zugfahrt dauert 14 Stunden im Vergleich zu 8 mit dem Bus.
Von Nairobi aus fuhren Wir dann direkt weiter zu Fionas Projekt, wo Wir ein paar Tage blieben. Die Schule wo Fiona arbeitet und lebt liegt auf 2400 Metern im Rift Valley und es war super, mal wieder halbwegs richtige Berge zu sehen.
Die letzten Tage verbrachten Wir in Nairobi, wo Wir noch mehrere Märkte besuchten und auf dem „Kenyatta Conference Center“, einem der höchsten Gebäude Nairobis, waren. Am 03.04. nahm ich dann morgens den Flug zurück nach Gaborone, von wo aus ich nach Francistown weiterflog.
Insgesamt war es ein sehr schöner Urlaub in einem Land das ganz anders ist als Botswana, aber bestimmt genau so schön.

Hier der Link zu den Fotos:
https://picasaweb.google.com/c.loemke/Kenia?authkey=Gv1sRgCMbGzc_o_aOnjAE#

Tage 141-177

Meetings und Filme

Anfang des Jahres sind die deutschen Organisationen DED, GTZ und Inwent zu einer großen Organisation zusammengewachsen. Seit dem 1.1. bin ich also nun nicht mehr beim DED sondern bei der GIZ, der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit. Mehr dazu kann unter www.giz.de nachgelesen werden.
Im Februar gab es in Phakalane bei Gaborone nun ein großes „Joint Staff Meeting“, bei dem sich alle Mitarbeiter die für die GIZ in Botswana arbeiten getroffen haben, um sich gegenseitig kennen zu lernen und zu erfahren, was die anderen so machen. Dazu waren auch alle Freiwilligen eingeladen.
An den beiden folgenden Tagen fand die Jahreshauptversammlung des ehemaligen DED statt. Dort sollte auch unsere weltwärts Programm Managerin Martina einen Bericht vortragen. Dazu hatte sie Hanna, eine Freiwillige die in Lobatse arbeitet und mich eingeladen, damit Wir die Sicht der Freiwilligen vorstellen konnten.
Ursprünglich sollten Wir am Mittwoch Nachmittag dran sein, sodass ich geplant hatte, in der Mittagspause noch einmal meine Notizen anzuschauen. Morgens ging aber alles so schnell, dass unser Vortrag noch vor das Mittagessen geschoben wurde. Zudem war Hanna auch noch krank, sodass ich als einziger Freiwilliger unvorbereitet und spontan einen englischen Vortrag vor wichtigen Persönlichkeiten der Partnerinstitutionen der GIZ, der deutschen Botschafterin und anderen halten musste. Im Endeffekt war es aber nicht so wild und mir wurde im Nachhinein auch ein ordentliches Auftreten bescheinigt, sodass das Gefühl kein ganz schlechtes war.
Insgesamt war es eine gute Möglichkeit einen Einblick in die Vorgänge innerhalb einer Organisation zu blicken, die man sonst nicht so ohne weiteres mitbekommt und für mich eine interessante Erfahrung.
Vor und nach den Meetings in Phakalane sind Wir auch mit unserem Film voran gekommen.
Am Wochenende davor waren Wir in Mochudi, bei Joschkas Organisation „Stepping Stones International“ und haben dort Interviews und andere Aufnahmen gemacht. Nach den Meetings haben Wir ein paar Freiwillige interviewt und am Wochenende danach waren Nina, Joschka und ich in Francistown und haben Aufnahmen im Lephoi Centre gemacht.
Dann fuhren Joschka und Nina zurück nach Gaborone bzw. Mochudi und Gabane und ich habe erstmal wieder angefangen zu arbeiten.