Herzlich Willkommen!

Hallo und Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Blog auf dem ich ein bisschen über mein Jahr in Francistown, Botswana berichten werde. Näheres steht in den einzelnen Beiträgen. Viel Spass!

Freitag, 22. Oktober 2010

Tage 20-31

Halli Hallo,

endlich wieder ein Lebenszeichen in meinem Blog. Ich denke ich erzähle einfach mal chronologisch, was mir seit dem letzten Blogeintrag so passiert ist und lade dann ein paar Fotos dazu hoch, also same procedure as every ääh, Blogeintrag.
Am Montag, den 10.10. sollte es dann für mich richtig losgehen, also morgens in die angrenzende Grundschule, in der auch die Kinder des Lephoi Centre integriert sind. Das hat allerdings dann doch nicht so geklappt, da die Schulmenschen noch mit den Exams beschäftigt waren. Am Montagmittag ist dann Martina mit Lara, der „neuen“ Freiwilligen in Francistown, vorbeigekommen. Martina hat mit Mr.Ngoma ein bisschen was geschäftliches geregelt, ich habe Lara und danach auch Martina mein Haus gezeigt, welches vor meiner Ankunft, als Martina es das letzte Mal gesehen hat, wohl eher wie eine Abstellkammer ausgesehen hat. Abends waren wir dann zusammen mit Martinas Mann und Conny, die auch Laras Mentorin ist, zusammen essen, fettes Steak! =)
Am Dienstag konnten wir (mein „Chef“ Mr.Ngoma und ich) dann allerdings in die Schule. Haben erst die Schulleiterin in ihrem Büro getroffen und uns kurz unterhalten. Dabei habe ich erfahren, dass ich wohl sowas wie Computerunterricht mit den Kids machen soll. Danach sind wir mit den ITC-Lehrern in den Computerraum, der, naja, eher spärlich ausgerüstet war. Mir wurde allerdings gesagt, dass die Schule noch in der selben Woche neue Computer erhalten solle. Ich soll wohl auch dabei helfen, dort ein funktionierendes Netzwerk einzurichten, mal schauen. Danach hat uns die Schulleiterin noch die resource class gezeigt, in der die meisten der Kinder aus dem Center sind. Einige sind in die richtigen Klassen integriert und haben dort den selben Unterricht wie die anderen Kids. Die, die das nicht schaffen, sind halt in der resource class. Die Schulleiterin sagte mir dann, dass einer der Lehrer am nächsten Tag zu mir ins Center kommen würde, um mir einen Stundenplan vorzulegen.
Am Mittwoch habe ich dann angefangen meinen sonntäglichen Geburtstag zu planen, die Idee war, dass ich am Samstagmorgen mit Conny (die zufälligerweise auch am Samstag fuhr) nach Gabs fahre und wir dann irgendwo in der Stadt in meinen Geburtstag reinfeiern. Außerdem habe ich dann mit Katlego angefangen, Fotos von den Kids zu machen, wir machen ja Profile mit Infos über die Kids, da gehören natürlich auch Fotos dazu.
Am Donnerstag war es dann ähnlich, auch Fotos gemacht. Abends ging dann aber die Megaparty draussen, der krasseste Sturm seit ich hier bin. Das war echt heftig, es war halt schon dunkel und wenn ich normalerweise im Dunkeln nach draussen sehe, sehe ich halt recht viel, weil recht viel beleuchtet ist. Aber an dem Tag habe ich nur Staub gesehen. Ich musste nur die Tür aufmachen und meine Augen waren voll von Staub. Zwischendurch hat es dann sogar eine halbe Stunde lang geregnet; Pula! Da habe ich mir natürlich meine Schuhe angezogen und habe mich zwei Minuten lang in den Regen gestellt. Auch der Geruch von dem verdampfenden Regen war der Hammer. Naja seitdem hat es nicht mehr geregnet und auch am nächsten Morgen war von dem kurzen Schauer nichts mehr zu merken. Trotzdem war es sehr cool, fast ein Wüstensturm mit Regen; sogar der Strom ist zwischendurch ausgefallen. Also habe ich dann während draussen die Welt unterzugehen schien ein Bad ohne Licht genommen, warmes Wasser gab es auch nicht.
Freitag war dann nicht mehr so viel los, ich habe angefangen, die Bilder in die Profile der Kids einzutragen und nebenbei mein Haus aufgeräumt und meine Sachen fürs Wochenende gepackt. Mittags kam dann Mr.Ngoma vorbei und bat mich, ihm kurz am PC zu helfen („just two minutes“). Ich ging also natürlich mit ihm zu seinem Büro, und wer wartet da? Überraschung! Nina und Franka mit Lara! Haha, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Eigentlich wollten die anderen alle zusammen am Samstag nach Francistown kommen, um mich zu überraschen und mit mir in Francistown reinfeiern. Als Sie allerdings mitbekamen, dass ich Samstag früh morgens nach Gabs wollte und sie auch die Überraschung nicht vermiesen wollten, haben sich Nina und Franka kurzentschlossen dazu entschieden, mich ‚aufzuhalten‘. Also ich habe mich sehr gefreut, hatten dann zu viert einen lustigen Abend. Am Samstag hatte ich dann das beste Frühstück seit langem, Ziegenkäse auf mit Knoblauch eingeriebenem Toast mit mit Salz und Pfeffer gewürzter Tomate. Mmmmmh. Der Käse ist recht teuer, ca. 4 Euro für ein nicht allzu großes Stück, aber den hier üblichen Käse finde ich echt ekelig, das ist so Scheibenkäse, wie es ihn bei McDonalds auf den Burgern gibt, schmeckt halt nicht so lecker so. Mittags sind dann die anderen aus Gabs gekommen. Nachdem wir kurz bei mir waren, haben die ihre Sachen zu Lara ins SOS Kinderdorf gebracht, sie haben dort geschlafen. Dann haben wir uns in der Stadt bei einer Mall getroffen und dort in einem Café was gegessen (Ich hatte Pfannkuchen mit leckerer Füllung..). Von dort sind Wir dann wieder zu mir gefahren. Abends wollten wir uns Pizza bestellen, das ging allerdings nicht, da die Pizzeria nicht in meinen Stadtteil liefert. Naja, sind dann halt in die Stadt gefahren und haben dort Pizza gegessen. Danach haben wir uns dann auf den Weg zu einem Club namens Era El (oder so..) gemacht, um dort in meinen Geburtstag reinzufeiern. Es war ein großer Parkplatz, der vollkommen überfüllt war und drumherum waren verschiedene Bars. Allerdings fielen wir dort aufgrund unserer Hautfarbe sehr auf, einigen Mädels war es unangenehm, weil wohl einige Leute recht aufdringlich waren. Also sind wir dann recht bald wieder zu meinem Haus gefahren wo die Mädels dann um 24:00 für mich ein kleines Geburtstagslied gesungen haben=).
Am Sonntag haben sie dann mittags den Bus zurück nach Gabs genommen.
Ich bin dann noch mit Lara auf den Hügel in Francistown gestiegen. Abends habe ich den Tag dann mit einem Film (ich war doch recht müde, hatte am Wochenende nicht viel geschlafen) ausklingen lassen und bin ins Bett gegangen. Was ein Wochenende ! :-)
Von Montag bis Mittwoch war dann nicht mehr so viel. Der (leider noch nicht so arbeitsreiche) Arbeitsalltag hatte mich eingeholt. Am Montag habe ich mit Katlego ungefähr die Hälfte der Kinder ‚befragt‘, was ihre Hobbies sind usw. Diese Informationen haben wir dann in die Profile eingetragen. Am Dienstag habe ich dann angefangen, einer der Frauen, die im Center arbeiten, ein bisschen was am Computer beizubringen. MS Word, Internet und so. Mit meiner Hilfe hat sie sich einen E-Mail-Account erstellt, wie sie den nutzen kann, kommt nächstes Mal dran.
Am Mittwoch habe ich dann im DED-Büro in Gabs angerufen, da am Freitag, den 22.10. mein Waiver (also die vorläufige Arbeitserlaubnis) ausläuft, und es noch unklar war, ob dieser verlängert wird, oder wir das Exemption Certificate bekommen, also die Arbeitserlaubnis für ein Jahr. Heraus kam, dass ich nach Gabs kommen soll, da zur Verlängerung mein Reisepass und eben der Waiver benötigt werden. Am Donnerstagmorgen habe ich dann also um halb 10 den Bus nach Gaborone genommen. Gegen 15:00 bin ich dann in Gabs angekommen und direkt zum Büro gegangen, um mir den Schlüssel fürs Gästehaus abzuholen. Heute, also Freitag haben wir uns mit allen Freiwilligen, mit denen ich ausgereist bin, um 11:00 am Büro getroffen und unsere Pässe und Waiver abgegeben, mit denen dann eine Mitarbeiterin des DED zum Immigration Office gefahren ist.
Jetzt sitze ich grade im Gästehaus und warte darauf, dass der Pass wiederkommt. Danach wollen wir zusammen zu einer Mall, was Essen gehen. Das Wetter ist heute zwar natürlich warm, aber eher bewölkt und schwül, sodass Baden nicht die optimale Alternative ist.
Morgen fahren wir dann eventuell zu Franka, um uns mal ihr Projekt anzuschauen und am Sonntag fahre ich dann wohl wieder zurück nach Francistown.
Ich hoffe, dass am Montag der ITC-Lehrer nochmal mit einem neuen Stundenplan vorbeikommt, der mich morgens einplant.
Ich melde mich (wie immer) wieder, wenn es was neues gibt.
Bis dahin euch einen nicht allzu kalten Herbst und liebe Grüße,
Clemens




Diese Anzeige lässt einem das Blut nicht wirklich in den Adern gefrieren, aber naja, macht euch selber ein Bild wie warm es hier ist..



Das war der "Sturm", es kommt glaube ich nicht so richtig rüber wie es aussah, aber immerhin.



Dieses Foto zeigt Nina, mich und Franka auf dem Weg zur Mall am frühen Freitagnachmittag.

































Und das bin ich am Freitagabend, ich brate gerade das Fleisch fürs Abendessen an :)




Dieses Bild zeigt Lisann, Tamara, Tabea, mich, Nina, Sina und Lara am späten Samstagnachmittag vor meinem Haus.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Tage 13-19

Holla, wie die Zeit vergeht, jetzt bin ich schon fast drei Wochen in Botswana.
Diese Woche war ja eigentlich geplant, dass ich richtig loslege, allerdings ging das noch nicht so richtig. Ich bekomme mit der anderen Freiwilligen Katlego ein eigenes Büro, das ist erst am Freitag bezugsfertig geworden. Es ist geplant, dass ich morgens die Kids mit in die Schule begleite, zumindest an ein paar Tagen. Dies sollte am Montag geklärt werden, ging aber nicht, da in der Schule in der letzten Woche Exams geschrieben wurden, sodass da zu viel los war. Also werde ich wohl morgen in die Schule gehen.
Während der Woche habe ich dann angefangen zumindest schon mal meinen Nachmittagsstundenplan einzuteilen, was allerdings auch nur bedingt möglich war, da ich ja garnicht weiß, was ich an den Vormittagen machen werde und das halt schon ein bisschen voneinander abhängt. Habe mich dann allerdings einfach so ein bisschen mit den Kiddies beschäftigt. Unter der Woche war ich dann zweimal mit zwei Mitarbeitern vom Lephoi Centre unterwegs, wir sind auf einen Hügel hier in Francistown gestiegen (eine Miniaturausgabe des Kgale Hill) und haben unter anderem auch zwei Day Care Center, also Kindertagesstätten besucht. Die kleinen Minikinder dort waren total süß und wollten mich alle anfassen.
Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass ich ungefähr weiß, wo ich bin, wie ich in die Innenstadt, zur Busstation usw. komme.
Am Samstag, also gestern, bin ich dann wieder früh aufgestanden, ab in die Kirche. Dort war eine Spendenübergabe der UCCSA (da war in einem der älteren Blogeinträge ein Fehler, es bedeutet united congregational church of southern africa) an vier Einrichtungen in Francistown. Unter anderem das Lephoi Centre. Die Spende betrug P4500, also umgerechnet 500€, ich glaube das Lephoi hat sich sehr darüber gefreut. Die Spendenübergabe fand im Rahmen einer Art Messe statt, es wurde viel gesungen. Ich hatte die ehrenvolle Aufgabe, für das Lephoi Centre Fotos zu machen. Naja, ist halt schon irgendwie komisch in einem fremden Land da mit der Kamera rumzuhüpfen und alles zu knipsen. Aber ein paar Fotos habe ich gemacht.
Ich lade auch noch ein paar Fotos von meinem Haus hoch, damit ihr alle sehen könnt, wie ich hier so lebe. Tütensuppen sind übrigens sehr günstig hier, P2,90 also ca. 35 cent; daraus entsteht auf jeden Fall eine Mahlzeit. Hehe. (Ja Mama, ich esse auch Brot und Obst und Gemüse)
So, ich denke, das war‘s erst mal von meiner Seite,
viele (selbst im Schatten viel zu heiße) Grüße aus Francistown,
Clemens





Ja, das ist mein Haus von aussen, rechts das Küchenfenster, links das Wohnzimmerfenster. Die anderen Gebäude des Lephoi Centre liegen schräg rechts hinterm Bildrand (Fotos davon kommen noch).



Das ist der Blick von der Eingangstür in mein Wohnzimmer, links am Bildrand verschwindet das Klavier, links daneben stehen noch ein Ventilator, daneben dann der Fernseher in der Ecke, woran die Wand mit dem Fenster anschließt (um eine Vorstellung zu vermitteln). Wenn man durch die Tür geradeaus in den kleinen Flur geht, ist links die Tür ins Schlafzimmer und rechts gehts zur Toilette und zum Bad.



Dies ist der Blick aus der Ecke Klavier/Sofa, rechts ist die Eingangstür zu sehen, links daneben die Tür zur Küche.


Hier nun das Schlafzimmer, obligatorisch natürlich das Mückennetz.



Hier das Bad, die Toilette befindet sich nebenan, ich war zu faul davon ein Foto hochzuladen. Ist auch nicht so interessant denke ich ;)





















Ja, da baumelt meine Wäsche im Sonnenuntergang und trocknet. Das sind dann Momente die ich sehr genieße..



Hier haben wir Tom, meinen kleinen Mitbewohner. Er will allerdings keine Miete zahlen...Immerhin klaut er kein Essen von mir :)



Das hier ist die Sicht von dem Hügel, wo das Lephoi Centre ist, habe ich eingezeichnet :D



Ja und hier sind die Kiddies aus dem Center in der Kirche bei der Spendenübergabe und sind grade am Singen. Die können echt singen; der Wahnsinn!

Sonntag, 3. Oktober 2010

Tag 12

Dumela!

Heute ging es dann los. Ich wurde in der Kirche vorgestellt.
Also bin ich tatsächlich um 6:45 aufgestanden, da ich vorher noch frühstücken und baden wollte. Ich hätte eigentlich lieber eine Dusche als eine Badewanne, aber naja. Muss man halt mit umgehen können :P
Ich war dann so gegen Acht mit allem fertig, als ich erfuhr, dass ich erst gegen 9:00 abgeholt werde, da die Kirche um 10:00 beginnt. Naja gut, also habe ich noch ein bisschen Hörbuch gehört und aufm Sofa rumgelurrt.
An der Kirche angekommen wurde ich dann erstmal ins Büro gebracht, wo das gesamte Management der lokalen Kirche versammelt war und mich ersteinmal begutachtete. Sie hiessen mich sehr freundlich Willkommen, von dem restlichen Gespräch verstand ich nicht viel, da mein Setswana doch noch seehr beschränkt ist. Bin echt gespannt wieviel ich von Alltagsgesprächen in einem Jahr verstehen kann.
Von dort ging es dann in die Kirche. Es war eine recht "normale" Messe, zwischendurch wurden alle "Visitors", zu denen auch ich zählte (insgesamt waren wir zu viert glaube ich) nach vorne gebeten und sollten uns kurz vorstellen. Mit brüchigem Setswana tat ich das dann ("Dumelang bo-rra, Dumelang bo-mma, ke bidiwa Clemens, ke tswa ko Jeremane, ke tlaa bereka ko Lephoi Centre. Thank you."). Allerdings haben sich die Leute sehr über mein Bemühen, Setswana zu sprechen, gefreut.
Danach bin ich mit der Fahrerin und Katlego zurück zum Lephoi Centre gefahren. Dort gab es Mittag und als ich aufgegessen hatte, bin ich per Taxi zu Conny, wo ich jetzt gerade am Laptop sitze und W-Lan genieße. Den Post Tage 6-11 habe ich grade schon abgeschickt (den hatte ich im Center vorgeschrieben) und wollte jetzt nur noch kurz über den heutigen Tag berichten.
Ich werde hier vielleicht noch ein wenig durchs Internet daddeln und dann wieder zum Projekt fahren. Heute ist es übrigens megaheiss hier. Weiß nicht, ob ich das schonmal erlebt habe. Bin gespannt, was da noch kommt; ist ja erst Frühling hier.
Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächste Woche, endlich geht's los.
Eine kleine Information noch: die DED-Freiwilligen-Fraktion hier in Francistown bekommt bald Zuwachs. Am 7.10. kommt Lara nach Botswana, ein paar Tage später dann nach Francistown. Sie wird soweit ich weiß im SOS-Kinderdorf arbeiten.
Ich melde mich sobald es interessante Neuigkeiten gibt (vielleicht nächstes Wochenende?).
Bis dahin euch allen alles Gute,
Clemens

Tage 6-11

Guten Tag.
Nach kurzer Pause melde ich mich wieder, nun aus Francistown. Bin gut angekommen hier, mehr dazu später.
Am Montag und Dienstag, den letzten beiden Tagen in Gabs standen wieder Setswana Stunden auf dem Programm. Dazu kamen dann noch Einheiten zu den Themen Sicherheit, Interkulturelles und eine Runde zu Erwartungen im Bezug auf unsere Projektplätze. Am Mittwoch hieß es dann für mich früh aufzustehen, mein Taxi sollte mich um 6:00 morgens abholen. Es kam jedoch nicht um sechs, sondern schon um viertel vor. Am Dienstagabend hatte ich noch Katlego kennen gelernt, sie ist eine andere Freiwillige, die hier im Projekt arbeitet; sie kommt aus Francistown. Mit ihr sollte ich am Mittwochmorgen zusammen per Taxi zum Bus Rank fahren, um von dort den Bus zu nehmen. Als es schon um Viertel vor sechs klingelte (ich kam grade unter der Dusche hervor), musste ich mich etwas beeilen, war jedoch glaube ich nicht so schlimm. Der Bus nach Francistown fuhr um halb 7 ab. Nach mehreren Zwischenstopps, während derer jeweils mehrere Verkäufer den Bus bestiegen und ihre Waren anpriesen, kamen wir gegen halb 12 am Bus Rank in Francistown an. Dort holte uns die Fahrerin des Lephoi Centre ab. Am Bus Rank ist auch eine Mall, dort kaufte die Fahrerin noch einen Adapter für meine Küche und wir fuhren zum Lephoi. Dort wurde ich gleich von verschiedenen Personen begrüßt, unter anderen dem Chef des Centers. Die Begrüßung war sehr herzlich und ich fühlte mich sehr willkommen.
Das Lephoi Centre steht unter der Schirmherrschaft der UCCSA, ich glaube das steht für united christian church of southern africa. Am Nachmittag hatte ich dann ein Treffen mit den Elders, also den Vorstehern der Kirche, die mich auch gerne kennen lernen wollten. Leider kam ich dazu direkt zu spät, da ich nochmal mit der Fahrerin zu einem Laden gefahren war, um mir selbst noch einen Adapter für meine deutschen Stecker zu kaufen. Dieser Einkauf zögerte sich allerdings sehr hinaus, da die Fahrerin noch Leute besuchte und im Supermarkt etwas für die Kids einkaufen musste, was ewig dauerte, ich weiß nicht genau warum.
Die Elders waren allerdings auch sehr nett. Nachdem ich meine Sachen eingeräumt hatte, ging ich gegen Viertel nach Acht ins Bett und schlief sofort ein.
Am Donnerstag war dann Independence Day; Botswana ist jetzt 44. Glückwunsch! Ich fuhr mit einer der Tagesmütter und zwei Kiddies aus dem Projekt ins Stadion von Francistown, wo wir Katlego trafen. Im Stadion waren Feierlichkeiten anlässlich des Independence Day. Die BDF (Botswana Defence Force, also die Army) marschierte dort auf dem Rasen zu Klängen der Blaskapelle, die übrigens sehr coole Musik spielte. Zwischendurch waren Reden zu vernehmen, die ich allerdings nicht verstand, da sie größtenteils auf Setswana gehalten wurden. Die Soldaten stellten sich schließlich wieder in Reih und Glied auf und ließen als Abschluss ihres Auftritts Salut-Schüsse in den Himmel. Danach verließen sie den Platz und vor der Haupttribüne (wir saßen gegenüber) wurden kurze Theaterstücke sowie traditionelle Tänze aufgeführt. Der Abschluss der Feierlichkeiten war dann sehr spektakulär: Ein Flugzeug flog über dem Stadion und plötzlich entsprangen ihm sechs Gestalten; es waren Fallschirmspringer der BDF. Sie landeten schließlich alle auf dem Rasen, bis auf einer, der auf der Straße neben dem Stadion landete, aber schließlich unter großem Applaus das Stadion betrat. Dies war vor allem für die Kinder (es waren viele da) im Stadion ein super Spektakel.
Dann fuhren wir wieder per Taxi zum Center (die Fahrerin hatte frei) und ich bekam Mittagessen. Danach holte mich Conny ab. Conny ist Entwicklungshelferin des DED in Francistown und meine Mentorin. Wir fuhren zu ihrem Haus und es kam noch Lutz (auch ein Entwicklungshelfer) und seine Familie. Wir aßen zu Abend und gegen 19:00 brachte mich Conny wieder nach Hause.
Am Freitag bin ich dann vormittags per Taxi (P3.50) in die Stadt gefahren, um ein bisschen Lebensmittel und Getränke einzukaufen (Man kann das Wasser aus dem Hahn hier trinken, ich mag jedoch lieber Wasser mit Kohlensäure). Gegen 12:00 war ich fertig und musste überlegen wie ich zurück zum Center komme. Ich entschied mich dummerweise für ein Kombi (der Faktor der dafür sprach, war, dass es nur 3 Pula anstatt 3,50 (Taxi) kostet). Mein Rucksack war voll mit Getränken und ich hatte zwei Tüten voll mit Brot, Cornflakes, Milch, Kaffee, Tee, Käse, Wurst, Margarine usw. In dem Kombi saßen (ich hab es wirklich nachgezählt) 21 Personen. Es war also sehr eng. Dummerweise wusste ich auch die Route nicht so genau. Es war das richtige Kombi, allerdings wusste ich nicht genau, wo es in der Nähe des Lephoi Centers halten würde. Ich bin dann beim ersten Stopp nach dem Lephoi Center ausgestiegen und ca. 20 Minuten durch die Mittagshitze gelaufen.
Daraus habe ich allerdings gelernt, dass ich nach einem Einkauf nicht die Ambition haben sollte, umgerechnet sieben oder acht Cent zu sparen und mit einem Kombi zu fahren.
Als ich wieder da war, kamen mir die ca. 26° in meinem Haus wie ein Kühlschrank vor. Ich stellte meinen Wecker raus, der ein Thermometer hat. Im Schatten zeigte es 33° an, daraufhin wollte ich es genau wissen und stellte es in die Sonne. Nach ca. 2 Stunden schaute ich drauf und es zeigte wahnwitzige 48°C an (das war dann so gegen 15:00), womit die 42° vom Foto des älteren Beitrages unten wohl nivelliert sind. Den restlichen Tag habe ich dann mit Hörbuch und Essen verbracht.
Heute wird wohl ein ähnlich entspannter Tag. Morgen werde ich in der lokalen Kirche vorgestellt, damit jeder weiß, wer ich bin :).
Am Montag geht’s dann richtig los. Bin schon sehr gespannt.
Bis dahin,
Clemens