Herzlich Willkommen!

Hallo und Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Blog auf dem ich ein bisschen über mein Jahr in Francistown, Botswana berichten werde. Näheres steht in den einzelnen Beiträgen. Viel Spass!

Donnerstag, 4. November 2010

Tage 32-44

Die Pausen zwischen den Blogeinträgen scheinen sich den Tagen anzupassen, sie werden langsam aber sicher länger. Es mag zum Einen daran liegen, dass Vieles mittlerweile nicht mehr ganz so neu ist, zum Anderen, ääh ja, also ich glaube, daran liegt es eigentlich.
Trotzdem hat sich in den letzten Tagen einiges getan und ich habe Sachen erlebt, von denen ich hier (kurz) erzählen möchte.
Am Wochenende nach meinem Geburtstag war ich wie angekündigt in Gaborone, um meine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Diese war (wie halbwegs erwartet) allerdings noch nicht fertig, sodass ich mich damit zufrieden geben musste, dass mein Waiver verlängert wurde, was bedeutet, dass ich am Wochenende 20./21.11. wieder nach Gabs fahren muss. Hoffentlich sind die Permits (sehen tatsächlich recht chic aus, habe einen in einem Pass eines anderen Freiwilligen gesehen) dann fertig.
Nach dem Wochenende in Gabs war es dann tatsächlich so weit; der ICT-Lehrer hatte einen Stundenplan vorbeigebracht. Dieser war mir diesmal allerdings etwas zu vollgepackt, ich sollte wohl jeden morgen 4 Stunden unterrichten, was mir als Abiturient dann doch etwas zu viel auf einmal war. Als ich dann allerdings zur Schule ging, um das Problem anzusprechen, wurde mir gesagt, dass es nur ein Plan ist, nach dem ich mich richten kann, ich kann mir aussuchen zu welchen Stunden ich kommen möchte. Zusätzlich habe ich noch vereinbart, erst mal nur zuzuschauen und dann und wann etwas zu assistieren.
Also gehe ich jetzt drei mal die Woche morgens in die Schule (ich hatte irgendwie gehofft, dass ich das hinter mir habe..) und helfe im Computerunterricht. Allerdings ähneln sich die Stunden, soweit ich das bisher mitbekommen habe, sodass ich darüber nachdenke, eventuell zu fragen ob ich noch in anderen Fächern zuschauen/mithelfen kann. Sport oder Musik vielleicht?
Die Nachmittagsaufgaben haben sich allerdings leider noch nicht so herauskristallisiert. Ich habe mit ein paar von denk Kids mittlerweile regelmäßigen Kontakt, es gibt drei Jungs die gerne mal bei mir im Haus vorbeischauen und Musik hören. Dabei wünschen sie sich oft schon nach 30 Sekunden ein neues Lied. Das geht zwar auf Dauer etwas auf die Nerven, aber es ist auch cool, wenn sie sagen, dass ihnen Gisbert zu Knyphausen gefällt oder sie wieder Lieder von meiner Band hören wollen.
Letzten Freitag war ich dann mit Lara auf der Suche nach einem guten Ort, um einen netten Abend zu verbringen. Wir hatten schon vom „Francistown Club“ gehört, wo sich auch „Barbaras Bistro“ befinden sollte. Also nahmen wir uns ein Taxi zum Francistown Club. Dort angekommen war ich sehr überrascht, es war ein Rugbyfeld, am Rand war eine Bar, der Francistown Club. Was aber viel merkwürdiger für mich war, war die Tatsache, dass sich dort nur Weiße aufhielten. Dies war irgendwie ein befremdlicher Anblick. Dort tranken Wir ein Bier und fragten dann nach dem Weg zu Barbaras Bistro, das Wir noch nicht gesehen hatten. Dort angekommen war ich doch sehr verwundert, da es sich als recht chices Restaurant herausstellte. Die Bedienung konnte uns allerdings auf den „Main Club“ verweisen, eine Art Bar hinter dem Restaurant. Dort war Halloween Party, diese sollte allerdings 50 Pula (ca. 5€) Eintritt kosten, sodass Wir uns dafür entschieden, wieder zum Francistown Club zu gehen. Interessant war, dass ein Bier in der Bar mit 9 Pula (90 Cent) nicht viel teurer war als im Laden (7-8 Pula).
Als wir dann nach Hause wollten, fragten Wir an der Bar, wo Wir in der Nähe ein Taxi bekommen könnten. Daraufhin sprach uns ein Mann an, der sich uns als James vorstellte und meinte, dass es um diese Uhrzeit zu gefährlich sei, ein Taxi zu nehmen; er würde uns nach Hause bringen. Wir kamen ins Gespräch und er erzählte uns vom „Beerfest“, das am nächsten Tag am Francistown Club stattfinden würde. Wir hatten am Main Club schon ein Plakat gesehen, dass dafür warb. Es sollte 100 Pula Eintritt kosten. Dies machte uns etwas skeptisch, da Essen und Getränke noch extra kosten sollten. James wischte unsere Zweifel allerdings weg, indem er uns einlud. Er würde sich am nächsten Tag bei uns melden.
Am Samstagmorgen fuhr ich zu Lara und dort wurden wir von Conny abgeholt, um über Mittag bei ihr zu sein. Dort unterhielten wir uns, aßen was, benutzten Connys Internet und den Pool. Um 15:00 riefen wir dann James an, da er sich noch nicht bei uns gemeldet hatte. Er war ca. eine halbe Stunde von Francistown entfernt und wollte uns dann abholen. So geschah es dann auch, er holte uns ab und nahm uns mit zum Francistown Club. Dort war ein großes Zelt mit Beamer aufgebaut, es gab Essensstände und es war recht viel los. Ich frage mich immer noch, warum es „Beerfest“ hieß, da es keine besondere Bierveranstaltung war, obwohl natürlich auch Bier getrunken wurde.
James bezahlte uns den Eintritt und mit der Eintrittskarte hatten wir das Recht auf ein T-Shirt, auf das „Francistown Tuskers R.F.C.“ (der Rugbyclub) und „Beerfest 2010“, sowie das Logo des Clubs, ein Elefant, im Nackenbereich eingestickt waren. Neben dem Eintritt bekamen wir von James noch eine Getränkekarte, mit der Wir uns Getränke besorgen konnten. Der Sinn der Veranstaltung wurde mir dann wenig später klar, als der Beamer eingeschaltet wurde und die Vorberichte zum Finale der Rugbymeisterschaft Südafrikas liefen. Es war ein netter Abend, währenddessen ich auch noch „Fish“ kennenlernte. Er ist ein Student (glaube ich) aus Simbabwe und spielt bei den Francistown Tuskers. Er wird „Fish“ genannt, da sein Nachname eben genau so übersetzt wird. Er erzählte mir, dass diese Saison für das Team wohl nicht so gut gelaufen ist, er aber Besserung für die nächste Saison, die im kommenden Frühjahr beginnt, erwartet. James und Fish luden mich für Mittwoch zum „Touch Rugby“ ein, einer Art Rugby, in der der Ball führende bei Berührung durch einen Gegenspieler anhalten muss. Ich glaube die weiteren Regeln sind so ähnlich wie beim „normalen“ Rugby. Also bin ich gestern dort hin und habe ohne jegliche Vorkenntnisse mit Touch Rugby angefangen. Es ist ein absolut faires, fast kontaktfreies Spiel und dennoch fühle ich mich heute den ganzen Tag, als wäre ich von einem LKW überfahren worden. Ich glaube es liegt daran, dass ich seit längerer Zeit nicht mehr wirklich Sport gemacht habe. Es hat allerdings viel Spass gemacht, ich habe sogar einen erfolgreichen Try (sowas wie Touchdown beim American Football) gemacht und mein Team (die Youngsters, mit ein paar Älteren) hat das andere mit 5:4 geschlagen (Jeder erfolgreiche Try zählte einen Punkt).
Es ist auf jeden Fall gut, ein paar Menschen kennenzulernen, die schon länger hier wohnen und einem ein bisschen was über Francistown erzählen können.
Nach dieser Woche sind es noch drei Wochen und dann sind auch schon Weihnachtsferien hier. Ich werde mich in den nächsten Tagen mal darum kümmern, dass ich während der Ferien im SOS Kinderdorf arbeiten kann, da die Kids hier während der Ferien zu Hause sind und ich dann woanders arbeiten soll.
Bis auf meine temporären körperlichen Schmerzen (primär Muskelkater) muss ich sagen, dass es mir momentan ganz gut geht. Ich hoffe bei euch ist es genauso!
Liebe Grüße aus dem teilweise gewittrigen, regnerischen, wolkigen aber meistens sonnigen Francistown,
Clemens

2 Kommentare:

  1. Mooin,

    kleiner musikalischer Gruß von der Tour:
    http://www.youtube.com/watch?v=8rwwPtdXdgc
    sind gerade in Graz und hier sinds über 20 Grad...Sommer im November...auch sonst läuft alles spitze und es macht viel Spaß...

    Liebe Grüße in die Ferne,

    Utzn, Gunni & die ganze Reisegruppe

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  2. Das ist ein schöner Gruß aus Graz!

    Aber aus Francis diesmal keine Fotos? Z. B. vom Touch Rugby?

    Na, dann nächstes Mal.

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