Herzlich Willkommen!

Hallo und Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Blog auf dem ich ein bisschen über mein Jahr in Francistown, Botswana berichten werde. Näheres steht in den einzelnen Beiträgen. Viel Spass!

Dienstag, 28. Juni 2011

Tage 240-282

Projektbesuche

Der restliche Mai war überwiegend geprägt von sich abkühlenden Temperaturen und „normaler“ Arbeit.
Am 1. Juni bin ich abermals nach Gaborone in den kalten Süden gefahren (dort wird es Nachts noch 3-5° kälter als hier in Francistown), um einer weiteren Geburtstagsfeier beizuwohnen. Der Tag darauf war ein Feiertag und so kam die Sache sehr gelegen. Am Freitag und Samstag (3. und 4.6.) habe ich bei Jonas, einem anderen Freiwilligen, in seiner Partnerorganisation mitgeholfen. Alltagsarbeit fiel aber nicht an, da Jonas dabei war, für den Samstag ein U15-Fussballturnier zu organisieren. Also fuhren Wir am Freitag durch die Gegend und kauften Getränke, Preise usw. für das Turnier ein. Das ganze Turnier wurde durch die GIZ gesponsert, sodass es möglich war, den teilnehmenden Teams die Fahrt, Essen und Getränke zu bezahlen.
Am Freitag Abend gingen wir dann recht früh ins Bett, da Wir Samstags früh aufstehen mussten. Am nächsten Morgen gingen wir um kurz vor 7 aus dem Haus und es waren noch Minusgrade. Dafür nicht ausgerüstet, war der Weg zum Sportplatz eine recht kalte Angelegenheit, aber ab 11 Uhr konnte ich schon wieder im Tshirt rumlaufen.
Das Turnier war sehr schön, und es gab viele Tore. Kurioserweise belegte die U15-Mannschaft des diesjährigen Botswanischen Meisters „Township Rollers“ den achten und damit letzten Platz.
Nachdem wir gute zwei Stunden später als geplant mit Aufräumen etc. fertig waren, machten Wir uns auf den Weg zu „Botswana Craft“, einer Einrichtung, in der Kunstgegenstände (hauptsächlich Touristen-schnickschnack) verkauft und öfter auch Kulturveranstaltungen organisiert werden. Dort fand am Samstag die „Fête de la Musique“, organisiert von „Alliance Française“, einem, so wie ich es verstanden habe, französischen Gegenstück zur GIZ.
Dort spielten den ganzen Tag über viele Botswanische und auch ausländische Musiker.
Am Sonntag fuhr ich dann wieder nach Hause. In der darauf folgenden Woche machte Jonas dann seinen „Gegenbesuch“ bei mir. Er kam am Donnerstag und schaute Donnerstag und Freitag hier im Projekt mit rein. Am Wochenende kamen noch drei weitere Freiwillige aus Gaborone und Umgebung und wir hatten hier ein sehr lustiges Wochenende, bei dem die Kapazitäten meines Hauses durchaus auf die Probe gestellt wurden.
In der Woche danach bekam ich dann die Nachricht, dass am Sonntag Morgen Obvious, einer der kleinsten aus dem Center zuhause in Maun gestorben war.
Also fuhr ich zusammen mit anderen Kids und Erwachsenen aus dem Center, Lehrern aus der Grundschule und Personen der Kirche, der das Center untersteht am Mittwoch nach Maun. Dort kamen wir, nachdem sich die Abfahrt von ursprünglich 10h Morgens um mehrere Stunden verschoben hatte, recht spät am Abend an. Wir fuhren direkt zu dem Haus von Obvious' Onkel, bei dem die gesamte „Zeremonie“ stattfand.
Als Wir ankamen wurden uns direkt Stühle angeboten und wir setzten uns alle hin. Dann wurden wir von einigen Menschen alle einzeln begrüßt und in Gebeten wurde Gott für unsere sichere Ankunft gedankt. Danach bekamen wir die Möglichkeit, uns die Hände zu waschen und wurden dann mit traditionellem Essen (Pap und Seswaa) versorgt.
Im weiteren Verlauf des Abends sprachen einige Menschen, aber davon habe ich nicht sehr viel verstanden. Interessant war noch die Mondfinsternis, die aber die meisten Menschen dort nicht wirklich interessiert hat.
Am nächsten Morgen standen Wir vor sechs Uhr auf, da die Beerdigungszeremonie recht früh starten würden. Wieder am Haus angekommen gab es noch einmal die Möglichkeit, sich von Obvious zu verabschieden, und dann wurde gebetet und unterschiedliche Menschen (Familie, Schule, Center) erzählten von ihren Erlebnissen mit Obvious. Währenddessen ging die Sonne auf, worüber ich sehr froh war, da es wirklich außerordentlich kalt war.
Anschließend wurde der kleine Sarg auf einen Pickup geladen und die gesamte Beerdigungsgesellschaft (weit über 100 Menschen) fuhr dem Truck hinterher zum Friedhof. Dort wurden noch ein paar letzte Worte gesprochen und der Sarg dann in die Erde gelegt.
Danach fuhren alle zurück zu dem Haus und es gab Essen für alle (wieder Pap und Seswaa).
Nach dem Essen fuhren wir wieder zurück nach Francistown und ich war um eine traurige, aber auch sehr interessante Erfahrung reicher.
Morgen wird nun die Schule ihre Tore für drei Wochen schließen und die Kinder gehen in ihre (aufgrund des Streikes verkürzte) Winterferien.
Ab nächster Woche werde ich im Francistown College for technical and vocational education den Film schneiden, den wir von Februar bis April in Gaborone und Francistown gedreht haben. Anschließend gibt es noch einen kleinen Wochenendurlaub und dann bereits das Abschlussseminar, da die Freiwilligen, die im Juli 2010 hierher kamen, auch im Juli wieder nach Deutschland zurückkehren.
Für mich sind es nun auch keine drei Monate mehr. Ich freue mich immer mehr auf die Zeit danach, aber blicke dem Abschied auch ein bisschen skeptisch entgegen.
Nach dem Seminar melde ich mich wieder, bis dahin alles Gute aus Francistown,
Clemens

hier noch ein paar Fotos:

Projektbesuche u.A.

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