Herzlich Willkommen!

Hallo und Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Blog auf dem ich ein bisschen über mein Jahr in Francistown, Botswana berichten werde. Näheres steht in den einzelnen Beiträgen. Viel Spass!

Freitag, 29. Juli 2011

Tage 283-313

Kurzurlaub, Abschiede sowie Film, Film und nochmals Film

Hallo liebe Leute,

mittlerweile werden die Temperaturen immer erträglicher, man kann tagsüber teilweise wieder mit kurzer Hose herum laufen und ich habe am letzten Sonntag während der Busfahrt von Gaborone nach Francistown das erste Mal seit etwa 3 Monaten wieder gedacht, dass es zu warm ist.
Während in Deutschland also der Sommer die Erwartungen nicht unbedingt erfüllt, scheint der Botswanische Winter allmählich in den Frühling über zu gehen.
Der Juli ging super schnell vorbei und ich habe recht viel erlebt; zu Anfang des Monats gingen die Winterferien los und die Kids fuhren nach Hause. Ich habe während der ersten zwei Juliwochen im FCTVE (Francistown College of Technical and Vocational Education) an unserem Film über weltwärts in Botswana gearbeitet. Hier wäre jetzt die Stelle um einen Link zum Youtube Video zu platzieren, aber das geht leider noch nicht. Unsere Program Managerin Martina hat den Film gesehen und fand ihn glaube ich ganz gut, aber bevor damit etwas in der Hinsicht hochladen passiert, muss der GIZ Landesdirektor sowie die GIZ Zentrale in Bonn noch zustimmen und ich gehe davon aus, dass ich zurück in Deutschland bin, bevor das passiert.
Zurück zum Schneiden: Insgesamt bin ich sehr froh, dass ich in dem College schneiden konnte, da ich dort sowohl gute Soft- und Hardware als auch gute Unterstützung durch Stefan (Mitarbeiter der Entwicklungszusammenarbeit von der GIZ am College) und seine Kollegen vorfand.
Ich habe an einem großen Apple PC mit zwei Bildschirmen gearbeitet, der scheinbar nur bei randvoller Festplatte gegen Ende den Anschein machte, dass man darauf zu viele Programme aufmachen kann.
Ein großes Problem war, dass der Computer und das Schneideprogramm die Dateien nicht öffnen konnte, sodass ich einen Konverter herunterladen musste. Das Internet im College ist jedoch so langsam, dass das einen ganzen Tag in Anspruch nahm.
Danach brauchte ich nochmal ein bis zwei Tage, um mit dem Schnittprogramm zurecht zu kommen, da ich dies noch nie vorher benutzt hatte. Als es dann funktionierte hatte ich nur noch 7 Arbeitstage um vier Projekte sowie Freiwilligeninterviews und alles andere zusammen zu schneiden.
Mit zwischendurch mehr oder weniger großen Problemen und einer Donnerstagsschicht von 8:00-18:30 Uhr, wo ich vom Sicherheitsdienst, der fragte, was ich denn noch mache, nach Hause geschickt wurde, habe ich es am Ende aber doch hinbekommen und der Film war fertig und auf DVD gebrannt.
Ich hatte mit Lara abgesprochen am Freitag Mittag zusammen von Francistown nach Gaborone zu fahren. Da das Film brennen noch ein wenig länger dauerte als geplant, musste sie etwa zwei Stunden in der Stadt auf mich warten. Da Wir gute Plätze im Bus haben wollten, war Teil des Plans, dass ich mich melde, wenn ich auf dem Weg zum Bus Rank bin, sodass Lara zeitig einsteigen und Plätze freihalten kann. Die Busse fahren normalerweise immer um halb und Punkt.
Ich war also um kurz nach halb 2 auf dem Weg zum Bus und sagte Lara Bescheid. Um 13:45 bekam ich dann die Nachricht, der Bus sei schon losgefahren.
Da es langes Wochenende war (der folgende Montag und Dienstag waren Feiertage), wurden extra Busse eingesetzt, um die vielen Leute zu transportieren, die über das lange Wochenende verreisen.
Das Problem war, das Lara meinen Mittagssnack dabei hatte. So fuhr sie bis Palapye (etwa zwei Stunden von Francistown) mit ca. 15 Minuten Vorsprung vor mir her.
In Palapye stieg glücklicherweise mein Sitznachbar aus und so fuhren Wir ab dort gemeinsam und ich hatte mein Mittagessen.
Am nächsten Morgen um 6:30 Uhr nahmen Wir von Gaborone aus den Bus nach Johannesburg.
Für mich war es das erste Mal wirklich Südafrika und es war tatsächlich sehr anders als Botswana. Ich habe lange nicht mehr so viele weiße Leute auf einem Haufen gesehen.
In Johannesburg kamen Wir etwa um 13:20 Uhr an und Lara traf sich dort mit Sina. Ich fuhr weiter zum O.R.Tambo International Airport und nahm einen Inlandsflug nach Durban.
Dort traf ich Grant, den ich zuvor auf dem HIFA in Harare kennengelernt hatte, wo er aufgetreten war.
Er hatte mich direkt zu sich nach Hause eingeladen, aber ich war immer unsicher, da ich eigentlich keine Urlaubstage mehr hatte und die Strecke Francistown-Durban doch recht weit ist (etwa 1800km).
Lara wies mich jedoch darauf hin, dass in dieser Woche Montag und Dienstag Feiertage seien und da Wir danach ein Seminar von Mittwoch bis Freitag in Gaborone hatten, musste ich auch nicht bis nach Francistown zurückreisen.
Das Problem war noch, dass der Intercape Bus laut Plan um 13:00 Uhr in Johannesburg ankommt. Danach gibt es nur noch eine Buslinie, die weiter nach Durban fährt und zwar Greyhound um 13:30 Uhr. Eine halbe Stunde Zeit zum Umsteigen war für mich zu unsicher, sodass ich schon der Meinung war, nicht zu fahren. Auf gut Glück habe ich nach Flügen gesucht und einen um die 50€ gefunden, der um 16:30 von Johannesburg ging und eine Stunde später in Durban ankam.
Mit dem Bus wäre ich auch erst gegen 22 Uhr in Durban angekommen, was den Samstagabend größtenteils zunichte gemacht hätte.
So holte mich Grant vom Flughafen ab und wir gingen Abends in Durban aus, wo ich viele nette und einige verrückte Menschen kennengelernt habe.
Am Sonntag haben Wir dann nicht besonders viel gemacht. Montags stand dann eine private Stadtrundfahrt auf dem Plan und ich war auf dem WM-Stadion :-).
Montagsabends um 22 Uhr bin ich dann in den Bus zurück nach Johannesburg gestiegen, wo ich am Dienstagmorgen um etwa 20 vor 6 angekommen bin. Dort habe ich dann Franka, Bea, Nina und Nina's Schwester getroffen, die aus ihrem Mosambik Urlaub kamen. Die Mädels brachten Nina's Schwester noch zum Flughafen und um halb 3 nachmittags machten Wir uns zu viert auf den Weg nach Gaborone, wieder per Bus. Wir hatten aber Glück, der Bus war ein „Sleepliner“ also ein Bus in dem man die Sitze unglaublich weit zurückstellen kann und auch eine Beinstütze hat. Die Fahrt war also sehr angenehm und um halb 10 abends war ich dann wieder in Gaborone.
Am nächsten Morgen wurde ich mit Lara und Tamara (die auch im Gästehaus übernachtet hatten) von Martina abgeholt und Wir fuhren zum „Woodpeckers“, etwas außerhalb von Gaborone, wo unser Abschiedsseminar stattfand, da am folgenden Samstag bereits die ersten sechs Freiwilligen nach Deutschland zurückkehrten.
Das Seminar war inhaltlich sowie strukturell sehr gut aufgebaut und ich fand es interessant über die Themen zu sprechen (z.B. was für Möglichkeiten es gibt, sich nach der Rückkehr in Deutschland zu engagieren oder was Wir als erstes in Deutschland machen wollen). Allerdings haben die ganzen Gespräche über Deutschland ein merkwürdiges Gefühl in mir ausgelöst. Ich würde auf keinen Fall jetzt fahren wollen, da es noch einige Dinge gibt, die ich machen möchte/muss und vor allem muss ich mich vorher noch von vielen Menschen verabschieden.
Aber trotzdem habe ich das Gefühl, mich irgendwie schon etwas von diesem Jahr abgelöst zu haben, obwohl ich noch fast zwei Monate hier bin. Ich kann es nicht so richtig erklären, aber es ist merkwürdig.
Für Freitagabend war dann eine große Abeschiedssause geplant, welche aber während des Seminars ins Wasser zu fallen drohte, da der Besitzer des Ortes wo gefeiert werden sollte, jobtechnisch kurzfristig nach Südafrika reisen musste.
Allerdings fanden Wir einen Ersatz, so dass am Freitag nach Seminarschluss der große Stress eigentlich erst losging, da Wir noch alles organisieren mussten. Aber auf den letzten Drücker hat alles funktioniert. Es gab eine große Musikanlage und Fleisch, Pap und Tschakalaka für alle.
Dummerweise war ich derjenige der grillen musste, aber so hatte ich auch die Möglichkeit zwischendurch ein wenig Fleisch zu klauen :-).
Am Samstag fuhren dann alle gemeinsam zum Flughafen um sich von Hanna, Jonas, Joschka, Julia, Kerstin und Saila zu verabschieden. Teilweise tränenreich war der Abschied, aber für mich in dem Wissen, dass er teilweise nur für kurz ist, da Jonas wie ich in Münster studieren will.
Am letzten Sonntag, fuhr ich dann mit Lara zurück nach Francistown.
Dabei ist mir wieder mal aufgefallen, wie ich den ÖPV Botswanas vermissen werde. Eine Busfahrt über fast 500km kostet gerade mal 8-9€, sodass selbst Wochenendtrips zwar zeitaufwendig aber möglich sind.
Zum Schluss noch eine frohe Botschaft: mein Bruder Johannes und seine Freundin Lilith haben am Dienstagmorgen ein Kind bekommen! Sie heisst Leni und ich bin schon total gespannt das kleine Ding zu sehen. Herzlichen Glückwunsch an die kleine Familie!
So, genug für den Juli, bald ist August und das bedeutet, dass mein Bruder Matze mich besuchen kommt (in knapp zwei Wochen). Ende August kommen dann auch die neuen Freiwilligen für Botswana, worauf ich schon gespannt bin. Es scheint sich viel zu verändern im Moment aber ich habe eine gute Zeit und freue mich auf alle Veränderungen, zumindest die, die ich im Moment schon erwarte :-).
Liebe Grüße aus dem frühlingshaften Francistown,
Onkel Clemens

ps: Herzliche Glückwünsche an meinen lieben Papa zum heutigen 60. Geburtstag!


Juli 2011

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